Neues Wildstaudenbeet im Rosarium Hattersheim
Das Rosarium wurde 1997 als eine der ersten Attraktionen des Regionalparks RheinMain eingeweiht. Die Lage des Rosariums erinnert an die lange Tradition der Stadt Hattersheim als „Stadt der Rosen“. Vor etwas mehr als hundert Jahren stiegen mehrere örtliche Gärtnerbetriebe in den Rosenanbau ein. Vornehmlich Schnittrosen wurden von hier über den Frankfurter Großmarkt nach ganz Europa ausgeliefert.
Das Rosarium bietet mit 10.000 m² Fläche und mehr als 6.000 Rosen bei über 130 verschiedenen Sorten einen breiten Querschnitt durch die Vielfalt der heute verwendeten Rosenzüchtungen. Visueller Mittelpunkt und gleichzeitig Eingangsportal der Anlage ist die 6,50 m hohe Rosenpyramide, die Ende März 2021 in Eigenleistung der Pilot GmbH neu gebaut wurde. Das ursprünglich hölzerne Bauwerk wurde durch eine Schlosserarbeit gleichen Aussehens ersetzt.
Die Rosenbeete werden eingerahmt durch einen umlaufenden Weg mit Pergolen und Staudenbeeten, die mit ihrer jährlichen Blüte und ihren diversen Wuchsformen eine farbliche und formenreiche Ergänzung zu den Rosen darstellen.
Die vorhandenen Staudenbeete sind nach den knapp 24 Jahren, die die Anlage besteht, mittlerweile sehr überwachsen. Dominante Stauden belegten große Flächen, während Solitärstauden zurückgedrängt wurden bzw. verschwunden sind. Aus diesem Grund stand an erster Stelle des Projektes ein kompletter Austausch des vorhandenen Bodens, um eine erneute Besiedelung durch Wurzelkräuter und dominante Stauden zu vermeiden.
Zur Verbesserung der Biodiversität sowie dem Schutz von Insekten und insbesondere der Bienen wird nach dem Bodenaustausch als nächster Schritt auf der Fläche von einem Ar ein Wildstaudenbeet angelegt. Alle Besucher des Rosariums werden nach der Anpflanzung heimische Wild- und Prachtstauden bewundern können; statt Versiegelung und Schotterwüsten sollen Impres-sionen aufgezeigt werden, was man mit Bienenweiden und trockenheits-resistenten Pflanzungen bei relativ geringem Pflegeaufwand erreichen kann.
Mit dem Pilotprojekt wird ein etwa 130 Quadratmeter großes Wildstaudenbeet mit abgestufter Pflanzung angelegt. Die insgesamt 24 Staudenarten und Sorten trägt zur Biodiversität im Rosarium bei. Darunter befinden sich neben Duft- und Gewürzstauden wie Lavendel, Ysop, Dost und Salbei auch Heilpflanzen wie Alant und Baldrian.
Die unterschiedlichen Wuchs- und Blütenformen bieten einem großen Spektrum an Insekten Nahrung und Unterschlupf und in deren Gefolge auch Kleinsäugern und Singvögeln. Das Rosarium wird durch das Wildstaudenbeet um einen weiteren Baustein zum Erhalt der Artenvielfalt im Regionalpark bereichert.
Das Projekt wird durch den Renovierungsfonds der Regionalpark Ballungsraum RheinMain GmbH gefördert, der Teil des Corona-Maßnahmenpaketes ist. Durch den Fonds soll eine Aufwertung bestehender Regionalparkprojekte erreicht werden, um das Erholungsangebot für die Bürgerinnen und Bürger der Region zu erweitern und zu qualifizieren.
Das Rosarium Hattersheim liegt auf KM 24,1 der Regionalpark Rundroute. Diese führt auf insgesamt 190 Kilometern in einem weiten Bogen durch das Rhein-Main-Gebiet. Entlang der Route findet man Erlebnispunkte, die Natur und Kultur anschaulich thematisieren oder auch einfach Gelegenheit zum Spielen und Verweilen bieten.
Das Team von Regionalpark RheinMain Pilot gGmbH und GRKW mbH bedankt sich herzlich bei allen Unterstützern und Mitwirkenden und ganz besonders noch einmal bei den fleißigen Gärtnern vom Schlockerhof für die liebevolle Gestaltung!
Fotos: Sabine Klein
